Bonus Geschichte – Rebellischer Gefährte

Buchdeckel für Rebellischer Gefährte von Grace Goodwin

Zara, Planet Trion, Die Oase

Weißer Sand saß zwischen meinen Zehen, weicher als jeder Strand daheim. Eine sanfte kühle Brise spielte in meinen Haarsträhnen, die meine Zofe aus dem Zopf gelassen hatte, um mein Gesicht zu umrahmen. Mein golden schimmerndes Gewand trug dazu bei, dass meine neuen Verzierungen mit meinem Gefährten Verstecken spielten. Jedes Mal, wenn er stöhnte, musste ich lächeln.

Je länger dieser Aufenthalt hier dauerte, desto wilder würde er sein, wenn wir wieder allein waren.

„Willkommen in der Oase, Isaak und Zara.“ Ein umwerfender Mann mit fast schwarzem Haar stand neben einer Frau, der ich nie begegnet war. Sie hatte rotes Haar und freundliche braune Augen. Sie war außerdem in fortgeschrittenem Monat schwanger. Die schützende Haltung ihres Gefährten und das glückliche Lächeln sagte mir alles, was ich über die beiden wissen musste.

„Ich bin Ratsherr Tark und dies ist meine Gefährtin Eva.“

„Hallo, Zara. Ich freue mich sehr, dich kennenzulernen. Willkommen auf Trion.“ Eva strahlte und ich musste automatisch lächeln. Ich wusste nichts von ihr, nur dass sie die erste menschliche Braut gewesen war, die nach Trion kam. Sie war mit Verzierungen überhäuft und sie war von der Erde. So wie ich. Wie all die anderen Frauen hier mitten im Nichts. In dieser Oase in der Wüste.

Dieses Treffen war Isaaks Geschenk an mich anlässlich unserer Verpartnerung.

Ich reichte Eva die Hand und Isaak folgte mir. Er war immer in Reichweite, immer zu meinem Schutz. Ich konnte spüren, wie sie sich seine Blicke in die zarte Haut meines Rückens brannten. Ich hatte die funkelnden Diamanten meiner längsten Kette nach hinten gedreht, sodass sie mir zwischen den nackten Schulterblättern hingen. Die anderen Ketten hingen von meinem neuen Halsband herab und formten zwischen meinen Nippeln ein Dreieck. Sie reichten in Form eines Diamanten bis hinunter zu meinem Bauchnabelpiercing. Ja, ziemlich verrückt.

Von dort folgte eine goldene Linie zu meiner Klitoris. Jeder Schritt erinnerte mich an Isaaks Mund und Hände. Seinen Schwanz. Die Orgasmen, die er mir noch vor wenigen Stunden beschert hatte.

An meinen Armen funkelten mindestens zwei Dutzend Diamanten, Saphire und goldene Armbänder. Diamanten waren das Kennzeichen von Isaaks Familie – was erklärte, warum seine Mutter wie eine wandelnde Wunderkerze herumgelaufen war, aber er hatte kürzlich die blaugrünen Edelsteine hinzugefügt, um die Farbe meiner Augen zu ehren.

Nach menschlichen Maßstäben trug ich bestimmt Juwelen im Wert einer halben Million Dollar. Die Armbänder waren schwer. Das Halsband ebenfalls. Es gab mir ein Gefühl der Sicherheit.

Ich trug kein Gold oder Edelsteine, ich trug Liebe. Hingabe. Bewunderung. Isaaks Schwur für immer. Kombiniert mit dem weichen, fließenden Stoff, der in Lagen bis zu meinen Knöcheln reichte, ruhte ich mehr in mir selbst als je zuvor.

Isaak legte eine Hand auf meinen Steiß und ich lehnte mich zurück und in seine Berührung, während er und Tark sich grüßend an den Unterarmen fassten wie Gladiatoren im Film. Hinter uns ertönte eine weitere männliche Stimme.

„Tark, du Bastard. Wie hast du es geschafft, vor uns hier zu sein?“

Ich drehte mich um und entdeckte einen weiteren hinreißenden Trionen mit seiner Gefährtin. Sie war mit ihrem langen schwarzen Haar und den dunklen Augen so schön. Ich hatte keine Ahnung, woher sie stammte, aber sie sah ebenso exotisch aus wie der riesige Mann neben ihr.

Sie lächelte. „Hi, ich bin Mindy aus Florida. Und dieser Riese hier ist Goran.“

„Meine Dame, es ist mir eine Ehre. Isaak.“ Mein Gefährte streckte seinen Arm aus und die beiden Männer begrüßten sich ebenfalls. Ich war umgeben von heißen Männern und lächelte, denn ich war mehr als froh, mich freiwillig für das Bräuteprogramm gemeldet zu haben, auch wenn es nicht ganz reibungslos verlaufen war. Aber Isaak war es wert gewesen.

Mehr als das.

Evas leises Lachen ließ die Männer auseinander treten, während sie Gorans Frage beantwortete. „Ihr seid auf den Biestern hergeritten, was?“ Ich folgte ihrem Fingerzeig über Mindys Schulter und entdeckte zwei riesige Tiere, die Pferden ähnelten, wenn Pferde denn ein langes Zottelfell hätten. Diese Tiere kauten friedlich auf dem lila, blauen und roten Laub, das dieser Wüstenlandschaft erst recht ein außerirdisches Aussehen verlieh.

„Natürlich.“ Gorans Stimme klang misstrauisch. „Wir hatten eine faire Abmachung, Tark. Hast du etwa geschummelt?“

Tarks Grinsen zeigte keine Reue. „Ich musste meine Gefährtin vor unserer Abreise noch sehen. Das machte die Reise per Bestie unpraktisch.“

„Du meinst, du wolltest nicht, dass ich auf den Bestien reite, weil es das Hirn des Kindes durcheinandergeschüttelt hätte“, sagte Eva.

Tarks Schultern versteiften sich, aber er grinste immer noch. „Ich habe nicht von durcheinandergeschüttelten Gehirnen gesprochen.“

Eva zwinkerte mir zu und ich lachte. Mein erstes richtiges Lachen, seit ich mein Zuhause verlassen hatte. Oder noch viel länger.

Mindy sah sich um. „Wo sind Natalie und Roark?“

Zu meinem Erstaunen antwortete Isaak. „Sie hatten ein paar Probleme mit Noah, glaube ich.“

„Noah?“, fragte ich.

„Ihr Sohn. Er ist gerade zwei geworden und so niedlich, dass ich es kaum ertragen kann.“ Mindy drückte Gorans Hand und sein Blick zeigte Zufriedenheit. Ich kannte diesen Blick. Er liebte seine Gefährtin. Mehr als das. Er betete sie an. Bewunderte sie. Lebte dafür, sie anfassen zu dürfen.

So wie Isaak mich ansah.

In dem Moment erschien ein Luftkissenfahrzeug auf der anderen Seite des kleinen Sees im Zentrum der Oase. Gleich darauf entstieg eine große schlanke Blondine dem Fahrzeug, gefolgt von einem männlichen Trionen, etwa in Tarks Größe.

Diese Typen gab es wohl nicht in klein.

Der Mann hielt ein absolut niedliches, dunkelhaariges Kind in seinen Armen. Es blickte uns alle an, winkte mit der pummeligen Hand und verlangte, heruntergelassen zu werden.

Lachend, setzte der Mann – Roark? – den Jungen im Sand ab und der flitzte sofort los.

Für einen Zweijährigen war er ziemlich schnell. Und sicher. Eher wie ein Sechsjähriger.

Als er gegen meine Beine prallte und seine kleinen Arme um meine Hüften schlang, musste ich erneut lachen.

„Hi“, sagte ich. „Du bist Noah?“

„Ich bin Noah. Ich habe Momma gesagt, dass ich dich zuerst umarme. Weil du von der Erde bist, wie wir.“

Ich kniete mich hin, damit wir auf Augenhöhe waren, und lächelte. Meine Eierstöcke zuckten vor Sehnsucht. Ich wollte auch so ein niedliches, kluges, freches kleines Kind. Oder zehn. „Ich bin von der Erde. Aber ich bin jetzt auch von Trion. So wie du.“

Er nickte, wurde aber unruhig, als seine Eltern näherkamen. „Schnell, umarme mich!“

Den Kommandoton hatte er schon drauf. Ich drückte ihn fest und lachte. Dann blickte ich zu Isaak auf, legte all meine Liebe in meinen Blick und formte lautlos meinen Wunsch mit den Lippen. Ich will ein Kind.

Binnen Sekunden war der Junge verschwunden, seine Arme wurden ersetzt von denen meines Gefährten, der mich an sich zog und mir ins Ohr flüsterte. „Du möchtest ein Kind, gara?“ Seine Worte waren nur ein Flüstern, etwas unsicher, als hätte er Mühe, seine Atmung unter Kontrolle zu bringen.

„Ja. Einen kleinen Jungen mit deinem Lächeln und deinen Augen, Isaak. Ich liebe dich. Ich möchte alles mit dir.“

Seine Arme zitterten, während er mich hielt und erst losließ, als Roark sich schließlich räusperte. „Entschuldigt die Störung, aber könntest du deine Gefährtin mal atmen lassen?“

Isaak löste sich von mir und küsste mich, lang und heftig und tief, bis ich beinahe so zitterte wie er. Ich musste mich an ihn klammern, um nicht umzufallen. Er wandte sich an Roark.

„Geschätzter Ratsherr Roark, Lady Natalie, dies ist meine Gefährtin Zara.“

„Wie aufregend, dich kennenzulernen! Ein weiteres Erdenmädchen.“ Natalie kam heran und umarmte mich, als wären wir seit Jahren beste Freundinnen.

Roark und Isaak drückten einander die Arme und Roark zog Isaak beiseite. Tark und Goran folgten ihnen hinüber zu den beiden angebundenen Reittieren.

Wir Damen blieben unter uns.

Wir standen in einem Kreis und ich betrachtete sie alle der Reihe nach. Wir lächelten alle, strahlten geradezu und funkelten mit den Verzierungen unserer Gefährten.

„Ich habe Sandwiches mitgebracht“, verkündete Eva.

„Ich habe Drinks mitgebracht“, sagte Natalie.

„Ich gewinne.“ Mindy ging ein paar Schritte zu einer Kiste hinüber, die versiegelt war, um den Inhalt zu schützen. „Ich habe Schokolade mitgebracht.“

„Oh mein Gott.“ Die Worte kamen mir über die Lippen, bevor ich es verhindern konnte. Dazu stöhnte ich geradezu lustvoll auf, sodass Isaak den Kopf hob und mich auf eine Weise musterte, die meine Pussy erhitzt verkrampfen ließ. „Ich wusste nicht, dass man auch Schokolade bekommen kann.“

Mindy grinste. „Diese S-Gen-Dinger, die sie haben? Ja, die können auch selber kochen, aber ich wette, Isaak hat auch so eine Maschine irgendwo in seinem Haus. Du kannst praktisch alles von der Erde bestellen. Schokolade. Lasagne. Baguettes. Kuchen. Kaffee. Erdbeeren. Wassermelone. Wirklich, fast alles.“ Mindy griff in die Kiste und holte eine Schachtel Schokoladenwürfel heraus, während wir anderen es uns auf einer dicken Decke auf dem weißen Sand bequem machten. „Roark hat mir gesagt, nach der Vermählung des Anführers von Prillon Prime und einigen anderen Kommandanten mit Menschenfrauen, hätte eine ihrer Gefährtinnen sie überzeugt, die irdische Küche dem Programm der S-Gen-Maschinen hinzuzufügen. Daher kannst du bekommen, was du willst.“

Schokolade. Überall auf Isaaks Körper. Das wollte ich. „Schlagsahne?“

Eva brach in Gelächter aus, was Tark ein Stirnrunzeln und einen kritischen Blick in unsere Richtung entlockte. Schützend. Besessen. Perfekte Gefährten.

Und Isaak gehörte ganz allein mir.